Gestern, am 10. Februar 2020, ist Ulrich Bettermann im Alter von 55 Jahren seiner Krebserkrankung erlegen.
Uli, ebenso wie ich ein Kind der wilden 80er im SF-Fandom, und ich haben uns vor einigen Jahren angefreundet und sind schnell über den Zustand „den kenn ich irgendwie von früher“ hinausgekommen. Begonnen hat das alles mit einer Chatgruppe auf WhatsApp, in der neben uns beiden Dirk van den Boom, Martin „Kay“ Knöpper und Oliver Naujoks vertreten waren; irgendwann waren wir die „Chipmunks of Dr. Boom“, und den Begriff des Eichhörnchens haben wir alle als Ehrentitel empfunden.
In den letzten Jahren sind wir uns regelmäßig auch persönlich begegnet. Meist auf Cons – in Marburg, auf diversen SeniorenCons, bei privaten Treffen mit den anderen Eichhörnchen… und immer war es so, als würden wir uns schon eine Ewigkeit kennen. Ulrich war einer der freundlichsten Menschen, die mir jemals begegnet sind. Offen, vielseitig interessiert, empathisch, mit einem feinen Humor. Und, wie ich vor allem nach seiner erneuten Krebsdiagnose erleben durfte, unfassbar tapfer. Und geduldig. Und ausgeglichen. Ein Mensch, im besten Wortsinn mit sich selbst im Reinen.
Zuletzt ging alles furchtbar schnell. Donnerstags gab Ulrich uns Eichhörnchen bekannt, dass bei einer Kontrolluntersuchung unangenehme Ergebnisse herausgekommen seien. Nur einen Tag später schrieb er uns, dass es übel aussehe und wohl keine OP mehr möglich sei. Noch am Wochenende chattete ich mit ihm, plante einen gemeinsamen Besuch mit Oliver, er freute sich ein wenig – und am Sonntag meldete sich seine Frau Nadine bei uns, dass Uli nunmehr Morphium bekommen habe und das Bewusstsein wohl nicht mehr wiedererlangen würde. Gestern dann erhielten wir die Nachricht, dass sein Herz zu schlagen aufgehört hat.
In einer seiner letzten Nachrichten schrieb er: „Lebt alle gesund und munter weiter, grüßt mir das Fandom.“ – Was hiermit geschieht.